Am vorletzten Tag unseres Ausbildungskurses zur Lizenz-Prüfung bei der BNetzA steht Antennenbau auf dem Plan. Natürlich kann dieser Tag nicht dazu führen, daß die Teilnehmer einen Kurzwellenbeam auf die Beine stellen.
Ganz im Gegenteil. Mit leicht zu beschaffenen Teilen wollen wir aufzeigen, wie leicht eine UKW-Antenne und ein 10m-Dipol herzustellen ist.
Als Ausbilder stehen hierfür normalerweise Ralph DL1RLH und Axel DB1WA zur Verfügung, die sich den Unterricht dann aufteilen. Leider konnte Axel aus gesundheitlichen Gründen den Tag nicht kommen, so daß Ralph allein vor der Aufgabe stand. Aber da die Teilnehmerzahl an diesem Kurs sowieso überschaubar ist und auch nur die Hälfte konnte, war das dann kein Problem.
Ralph begann mit einer kurzen Wiederholung aus dem Unterricht zur Antenne. Im Gegensatz zum bisherigen Unterricht sollte dieses Jahr eine kleine Groundplan für 2m aus Kleiderbügeln hergestellt werden. Ja, richtig gelesen: Kleiderbügel. Und zwar solche, die in Reinigungen zu Hauf anfallen. Da diese Bügel zwar leicht, aber dafür sehr stabil sind, hatte Ralph sich mühevoll daran gemacht und diese vorher zuhause mithilfe von Zangen und Schraubstock auseinander- und dann geradegebogen. So standen Drahtstangen in genügender Länge zur Verfügung.
Die Stangen kürzten die Teilnehmer auf die richtige Länge von λ/2 und kam der erste Knackpunkt. Dieser Draht sollte jetzt durch jeweils zwei Löcher einer UHF-Flansch-Buchse gesteckt werden. Es galt also den Draht so U-förmig zu biegen, daß der Mittelteil so breit war wie die Lochabstände der Buchse. Das gelang allen auch gut. Ralph hatte einen entsprechend starken Lötkolben mitgebracht, mit dessen Hilfe die Stange an der Buchse verlötet wurden. Ein weiteres Drahtstück in der entsprechenden Länge wurde jetzt als Strahler in die Buchse eingelötet. Es mußte immer darauf geachtet werden den Buchsenkörper nicht zu heiß werden zu lassen.
Anschließend wurden die vier entstandenen Radiale jeweils 45 Grad vom Zentrum weggebogen und so die entstandene Antennen konnte mit dem Antennenanalyzer abgestimmt werden.
Als nächstes stand der Bau eines 10m-Diplos an. Dieses fiel den Teilnehmern leichter, da nicht so kompliziert. Wieder galt es zuerst die notwendige Kabellänge zu ermitteln. Als Material diente normale Doppellitze, deren eines Ende an eine UHF-Flansch-Buchse per Klemme befestigt und dann aufgetrennt wurde.
Zum Abstimmen des Dipols gingen wir ins Freigelände. Um den Dipol zwischen zwei Bäumen aufhängen zu können und ein Leiter erst geholt werden müßte klappte das auch mit einer Räuberleiter, bestehend aus Alex und Kathy.
Als erfolgreichen Tag konnten die Teilnehmer zufrieden mit den beiden neuen Antennen dann nach Hause ziehen und harren nun auf den Prüfungstermin, um dann mit den Antennen die ersten Schritte in der Amateurfunkwelt zu machen.
(DF7HD)